Waldemar von Knoeringen

Bild 076: Waldemar von Knoeringen [Archiv der Sozialen Demokratie]
Waldemar von Knoeringen
(Archiv der Sozialen Demokratie)

1906–1971

Der Krankenkassenangestellte aus Rosenheim trat 1926 der SPD bei und schloss sich der sozialistischen Arbeiterjugend an. Als Mitglied des Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold und als bekannter Parteiredner profilierte er sich früh gegen den Nationalsozialismus. 1933 floh er zunächst nach Österreich und anschließend in die Tschechoslowakei. 1934 übernahm er für die SoPaDe das Grenzsekretariat Südbayern und engagierte sich zugleich in der Bewegung „Neu Beginnen“. 1938 floh er nach Paris und gelangte anschließend nach London, wo er den „Sender der Europäischen Revolution“ leitete. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland 1946 wurde von Knoerringen eine der zentralen Figuren der bayerischen SPD. Er gehörte 1946 der Verfassungsgebenden Versammlung an und war von 1946 bis 1970 Mitglied des Bayerischen Landtages, davon acht Jahre als Fraktionsvorsitzender. 1947 löste er Wilhelm Hoegner als bayerischer SPD-Vorsitzender ab und bekleidete dieses Amt bis 1963. Er wurde zum maßgeblichen Architekten der Viererkoalition und gab der SPD weit über Bayern hinaus zahlreiche inhaltliche Impulse.